Bericht der St. Johannes Band von ihrem Besuch
des ersten ökumenischen Kirchentags 2003 in Berlin

Liebe Besucher,

obwohl der erste ökumenische Kirchentag nun bereits eine Weile her ist, möchten wir Ihnen dennoch einen kurzen Bericht über die Zeit in Berlin geben und uns ganz herzlich für die Unterstützung aus der Gemeinde, vor allem von Frau Lappas, bedanken!

In einem Satz zusammengefasst war dieser Kirchentag ein beeindruckendes Erlebnis, das uns als Gruppe mit vielen neuen Impulsen und Ideen bereichert hat!

Mitten im Stadtteil Kreuzberg haben wir in den Räumen des Kinderhorts der evangelischen Taborgemeinde gewohnt. Dieser ist im Kirchengebäude untergebracht, so dass wir nur wenige Schritte zu unserer Bühne zurückzulegen hatten, die sich im Altarraum der Kirche - nur ein Stockwerk tiefer - befand.
Von der Gemeinde vor Ort wurden wir sehr freundlich und herzlich aufgenommen und auch reichlich mit allem Nötigen versorgt.

Ich möchte Ihnen anhand von vier Haupteindrücken berichten, wie wir den Kirchentag auf verschiedenen Ebenen erlebt haben:

1. Konzerte für den Kirchentag:
Am Donnerstag Abend ab 20:00 Uhr und am Freitag ab 13:00 Uhr hieß es in der Taborkirche „Bühne frei“ für die St. Johannes Band!
Das erste Mal 2 Stunden Programm bieten, vorwiegend fremdes Publikum haben, ein Event unter Hunderten im 700 Seiten starken Programmheft des Kirchentags sein..... für uns waren dies die völlig ungewohnten, aber auch spannenden Eckpunkte unserer Auftritte in Berlin.
Unter dem Strich hat sich die sehr intensive musikalische Vorbereitung auf die Konzerte für uns gelohnt. Zwar hatten wir keinen Zuschaueransturm, aber die, die den Weg in die Taborkirche gefunden hatten, haben es offensichtlich nicht bereut. Die zwei Stunden vergingen beide Male wie im Flug und der Mix aus eigenen Kompositionen, Gospels, Neuem Geistlichen Lied, Pop und auch etwas Show auf der Bühne, hat den Funken zum Publikum
überspringen lassen. Ein weiteres Highlight für die Gruppe war unser "Werbeauftritt" auf der Kulturmeile Unter den Linden. Dort hatten wir 15 Minuten Zeit, um unser Programm im Zentrum Berlins und mitten im Kirchentagstrubel, vor der Kulisse des Brandenburger Tors, vorzustellen. Das Interesse der Passanten und der spontane Beifall der vielen Menschen, die eine Weile stehen blieben, hat diese Aktion zu einem vollen Erfolg werden lassen.

2. Gast sein bei der Taborgemeinde in Berlin/Kreuzberg:
Es war schon etwas besonderes, für einige Tage Gast in dieser Welt von Berlin Kreuzberg gewesen sein zu dürfen. Lebendige christliche Kirche in einem Stadtteil zu erleben, in dem die meisten Hinweisschilder mindestens auch in Türkisch geschrieben sind.
Sehr viel Arbeitslosigkeit, Armut, Gewalt, aber auch Gastfreundschaft, Zeit zum offenen Gespräch, spontanes Feiern und gemeinsames Tun über Grenzen von Religion und Volksgruppenzugehörigkeit hinweg.

Es hat uns sehr deutlich gemacht, dass die Probleme, auf die sich Kirche konzentrieren sollte, nicht die der Wenn und Abers des gemeinsamen Abendmahls sein sollten, sondern einfach dort zu helfen, wo Menschen Hilfe suchen und wir die Welt etwas mehr im Sinne Christi gestalten können.








3
. Teilnehmer beim Kirchentag sein:
O Gott! Wo soll ich nur zuerst hingehen?!?! Bereits im Vorfeld des Kirchentags wurden uns die Programmhefte zugeschickt. Perfekt organisiert mit Stadtplan, Liederbuch und 700 Seiten Programm von Körpererfahrung über Popkonzerte bis zum Dalai Lama. Jeder in der Gruppe hat seine eigenen Prioritäten gesetzt und man hat sich in kleinen Teams aufgemacht, den Kirchentag zu erleben, zuzuhören, mitzudiskutieren, Musik, Theater, Tanz, Meditation, Gottesdienst zu feiern und vor allem: dabei zu sein!
Es war sehr beindruckend, auf den Plätzen und in den U-Bahnen in einer Großstadt wie Berlin von Menschen umgeben zu sein, die offenkundig alle aus dem selben Grund angereist waren: ökumenisch Kirchentag zu feiern und zu demonstrieren, dass Kirche in unserer Gesellschaft noch mehr ist als nur eine aussterbende Tradition.

 

4. Berlin erleben:
Es ist viel Wahrheit an dem Ausspruch: „Berlin ist immer eine Reise wert“ - und man kann sagen, er war selten so aktuell wie heute. Diese Stadt im Spannungsfeld von fühlbarer Geschichte, aktueller Politik, Kunst, Universitäten, Multi-Kulti und vielen wirklich netten Menschen hat uns sehr beeindruckt. Für viele war es ein Wiedersehen der Stadt nach langer Zeit, bei einigen der ersten Besuch nach der Wende - und man kann nur staunen, was sich dort alles getan hat und auch noch tun wird.
So standen neben dem Programm des Kirchentags natürlich auch viele touristische Ziele auf den Wunschlisten, die in den Tagesablauf einzuflechten waren.

Ich hoffe, diese vier beschriebenen „Dimensionen“ unseres Kirchentagbesuchs konnten Ihnen einen kleinen Eindruck vermitteln von dem, was wir dort erlebt haben und mit nach Hause nehmen durften.
Zu erwähnen ist auch, dass die St. Johannes Band am Wochenende nach dem Kirchentag mit einem Interview in der Kirchenzeitung "Der Sonntag" vertreten war.

Falls Sie noch weitergehende Fragen haben, können Sie sich gerne mit mir in Verbindung setzen.

Herzliche Grüße


Für die St. Johannes Band
Thomas Braun